Vardar Skopje erleidet gegen CSM Bukarest Schiffbruch

Zum zweiten Halbfinale der Champions League hatten sich die Reihen in der Papp László Arena in Budapest etwas gelichtet. Vor allem die Buducnost-Fans nutzten wohl das sommerliche Wetter draußen, um die Halbfinal-Niederlage zu vergessen. Die vielen rumänischen Fans, die Newcomer CSM Bukarest im Spiel gegen Vardar Skopje anfeuerten, konnten hingegen feiern. Vardar Skopje fand nie ins Spiel, während CSM Bukarest weitgehend befreit aufspielte. Fußend auf einem 7:2-Start, folgte ein 27:21 (14:9)-Sieg des Teams aus Rumänien. Bukarest erreicht bei seiner Champions-League-Premiere das Finale. Der Gegner dort ist der mehrmalige Sieger Györ.

Vardar Skopje machte sich mit technischen Fehlern und Fehlwürfen das Leben gleich einmal selbst schwer. Auch CSM Bukarest wirkte nervös, ihre Torhüterin, Jelena Grubisic brillierte allerdings. Die routinierte Kroatin lieferte die Vorlagen zur 3:1-Führung ihres Teams. Bukarest stellte eine überlegene Abwehr und fasste im Angriff, mit dem Schwedischen Trio Torstensson, Gulldén, Jörgensen, zunehmend Sicherheit. Auf Maria Fiskers 4:1-Treffer hin entschied sich Vardars Trainer David Davis in der zehnten Spielminute zur ersten Auszeit, ihr Team scheiterte aber erneut an Grubisic und Maria Fisker traf ein weiteres Mal. CSM schien das Duell vom Start weg zu diktieren. 

Vardar Skopje fand in der ersten Viertelstunde gar nicht statt, war immer einen Schritt zu langsam. Alles wirkte ein wenig kraftlos und sehr nervös. Es gab zwar Abschlüsse, aber sechsmal hieß die Siegerin Jelena Grubisic. Erst nach 14 Spielminuten gelang Andrea Lekic der Treffer zum 7:2. Barbara Lazovic gelang dann beim 8:3 der erste herausgespielte Treffer für das Team aus Mazedonien. Jelena Grubisic, die bis zur 20. Spielminute neunmal parierte, verhinderte danach, dass Skopje über das 10:5 hinauskam. Der Final-Four-Teilnehmer aus Mazedonien war nun jedoch halbwegs gleichwertig. 

Vardar konnte mit einem Torhüterwechsel weiter in der Partie Fuß fassen: Amandine Leynaud kam für Inna Suslina. Der Rückstand wuchs zunächst noch eher, als dass er geringer wurde. Line Jörgensen sorgte bis zur 25. Spielminute mit einem Doppelschlag für die 14:7-Führung. In Unterzahl spielte Bukarest nun mit Linksaußen Iulia Curea im grünen Leibchen. Die Rumänin schaffte nach einem Ballverlust den Wechsel mit Jelena Grubisic nicht. Dies war die späte Initialzündung für Vardar: Andrea Klikovac und Anja Althaus stellten auf 14:9. Amandine Leynaud stützte die Jagd mit drei Paraden. Es ging 14:9 in die Kabinen, Bukarest hätte gut und gerne doppelt so hoch führen können. 

Das erste Halbfinale zwischen Buducnost und Györ hatte bereits gezeigt, wie schnell ein deutlicher Vorsprung sich auflösen konnte. Vardar hatte bislang eine schwache Leistung gezeigt, auch und gerade in der Abwehr. Zudem hatten sie kurz vor der Sirene eine Zeitstrafe erhalten. Skopje überstand diese Phase unbeschadet, verbuchte allerdings einen Fehlwurf und ein Stürmerfoul. Weitere Fehler im Angriff folgten. So war es nach vier Minuten dann doch Isabelle Gulldén, die das 15:9 für Bukarest erzielte, den ersten Treffer der zweiten Hälfte. Der folgende Treffer von Siraba Dembele und ein von Anja Althaus erwirkte Strafwurf kündeten derweil von der Rest-Moral Vardars. 

Allein, die Nadelstiche setzte weiterhin CSM Bukarest. Maja Sokac setzte den Strafwurf an die Latte und Ana Rodrigues netzte ebenso für den rumänischen Vertreter wie Oana Manea. Beim 18:10 für CSM gab wohl kaum jemand mehr etwas auf einen Sieg von Vardar, zumal sich beim Team von David Davis nun wieder unerklärliche Abspielfehler häuften. Einmal mehr waren Skopje binnen zehn Minuten nur zwei Treffer gelungen. Mit kaum 20 Prozent Angriffseffektivität war kein Staat zu machen. Vielmehr machte CSM Bukarest das Spiel nun frühzeitig zu. Aurelia Bradeanu sorgte mit zwei Treffern auf das leere Vardar-Tor nach 45 Minuten beim 22:11 für die frühe Spielentscheidung. 

In dieser schwierigen Situation drehte aufseiten von Vardar Skopje die Französin Siraba Dembele auf. Ihre beiden Torerfolge zum 22:14 linderten den Rückstand zumindest ein wenig. CSM hatte viel gewechselt und verteilte die Spiellast breit. Vieles hing nun von Aurelia Bradeanu ab, die 45 Minuten lang nur in der Abwehr in Erscheinung getreten war. Auf Vardar-Seite kam nun vermehrt Andrea Lekic zum Torwurf, die Bukarest lange Zeit gut bewacht hatte. Ihr 25:18-Treffer (53.) änderte freilich nichts mehr am Spielausgang. In der Schlussphase plätscherte die Partie nur noch dahin. Durch Dembele kam Vardar immerhin noch zum 20. Treffer. Das Spiel endete 27:21 für CSM Bukarest.