Makedonien beendet EM auf Platz 11 - Olympiaqualifikation fällt mit Norwegen

Makedonien hat die diesjährige Eurohandball 2016 in Polen auf dem 11. Platz abgeschlossen. Zum zweiten mal bei einer EM blieb man ohne Sieg, dies war zuletzt bei der ersten Teilnahme überhaupt bei einer Europameisterschaft der Fall. Zwei Unentschieden aus sechs Partien lautet die Endabrechnung für Rot-Gelb. 

Enttäuschend war für die makedonischen Fans vor allem die Niederlage im letzten Spiel gegen Weißrussland (siehe HIER). Mit einem Sieg hätte man einigermaßen für einen versöhnlichen Abschluss sorgen können, doch Kapitän Lazarov blieb realistisch: "Mit einem Sieg hätten wir nur die schlechte Leistungen die wir auf dem Turnier zeigten verschleiert". 

Aus Sicht der Fans waren aber nicht alle Spiele von schlechter Leistung geprägt - gegen Frankreich, Polen und Norwegen spielte man schon sehr guten Handball und bot den klaren Favoriten lange Zeit Paroli, gegen den jetzigen Halbfinalteilnehmer gelang Makedonien ein Unentschieden und somit der erste Punktverlust für Norwegen im Turnierverlauf (siehe HIER). Allerdings die entscheidenden Spiele wie gegen Serbien, Kroatien oder das erwähnte letzte Spiel gegen Weißrussland wären mit einer konzentrierteren Leistung sicherlich besser ausgegangen.
Möglich ist aber immer noch ein "gutes Resultat" mit dem 11. Platz bei der EM, nachdem bekannt ist wie die Halbfinalspiele lauten kann Makedonien noch einen Platz für die Olympiaqualifikation ergattern. Neben Makedonien haben auch Schweden und Russland noch die Chance auf eine Teilnahme an der Qualifikation für die Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

Mit dem erstmaligen Einzug in ein EM-Halbfinale hat Norwegen schon einmal Planungssicherheit für die Teilnahme am Olympischen Qualifikationsturnier Anfang April. Doch die Skandinavier haben wie die anderen Halbfinalteilnehmer Spanien, Kroatien und Deutschland noch die Chance, als Europameister den direkten Sprung nach Rio zu schaffen. Das wäre aber der "whorst case" für Makedonien, sollte dies den Norwegern gelingen würde Russland in die EM-Qualifikation kommen und Makedonien wäre raus. Jeder andere Europameister würde hingegen Makedonien noch in die Olympiaqualifikation hieven, die makedonischen Handball Fans scheinen das deutsche Team zu favorisieren und würden ihnen den EM Titel gönnen. Aber nicht nur der Sympathie wegen, Deutschland spielt im ersten Halbfinale gegen Norwegen - um dem "whorst case" zu entgehen und die Nerven der Fans zu schonen wünschen sich alle makedonischen Fans einen Finaleinzug der Deutschen und damit die Berechtigung für Makedonien zur Qualifikation.

Die Zusammensetzung der einzelnen Turniere kann sich dementsprechend noch verschieben. Gewinnt die DHB-Auswahl die EM, dann rückt Slowenien ins Turnier 2 und Makedonien ins Turnier 1. Die größte Rotation würde ein Titelgewinn des WM-Vierten Spaniens hervorrufen, denn Dänemark und Deutschland würden dann ihr Turnier tauschen, Slowenien in Turnier 2 rücken, Makedonien dagegen würde in Turnier 1 bleiben. Auch bei einem kroatischen EM-Sieg würde Deutschland ins dritte Turnier rücken und müsste dann gegen Dänemark, Schweden und Bahrain spielen. 

Auch die direkte Qualifikation für die WM 2017 ist für Deutschland in greifbare Nähe gerückt, weil Frankreich das Halbfinale verpasst hat fehlt noch ein Sieg für das direkte WM-Ticket. Ab Platz 4 müssen alle EM-Teilnehmer, ausgenommen Gastgeber Frankreich, in die Play-offs. 

Olympiaqualifikation (Stand 27.01.2016) 

Turnier 1: Polen, Slowenien, Chile, Vize-Afrikameister
Turnier 2: Spanien, Deutschland, Iran, Norwegen
Turnier 3: Dänemark, Kroatien, Schweden, Bahrain