Handball: Mihajlo Mihajlovski neuer SEHA Liga Präsident - Ligatagung in Skopje

Mit einer Millionen-Investition des russischen Gasriesen Gazprom will die Balkan-Liga SEHA mittelfristig die Bundesliga als stärkste Handball-Liga der Welt ablösen. Im Rahmen des SEHA-Finalturniers im mazedonischen Skopje wurde der Vier-Jahres-Vertrag feierlich unterzeichnet. Nach Informationen der HANDBALLWOCHE zahlt Gazprom in diesem Zeitraum rund vier Millionen Euro.

Überschattet wurden Finalturnier und Vertragsunterzeichnung allerdings von der Festnahme des bisherigen Liga-Präsidenten Sandi Sola am Donnerstag. Sola, gleichzeitig auch Präsident des kroatischen Handballverbands und Schatzmeister des Weltverbands IHF, wird Betrug aus seiner Zeit als Vorstand einer kroatischen Bank vorgeworfen. Wegen den  Vorwürfen und der Festnahme trat er am Freitag von seinem Posten als SEHA-Präsident zurück, als sein Nachfolger wurde am Samstag der Mazedonier Mihajlo Mihajlovski gewählt (Chef von Vardar Pro).

Nach dieser SEHA-Versammlung in Skopje wurden auch die Rahmenbedingungen für die neue Saison bekannt gegeben. Wie bisher werden Vereine aus Kroatien, Mazedonien, Bosnien, Montenegro, Weißrussland und der Slowakei in der „South East Handball Association“ an den Start gehen, hinzu kommen wie in der Gründungssaison 2011/12 wieder Clubs aus Serbien. Erstmals nehmen auch ungarische Vereine an der SEHA-Liga teil, geplant sind die Top-Clubs MKB Veszprem (Champions-League-Viertelfinalgegner des THW Kiel) und Pick Szeged.
Dagegen werden – im Gegensatz zu den ursprünglichen Plänen – keine polnischen Vertreter mit am Start sein. Insgesamt sollen entweder zehn oder zwölf Clubs in der SEHA-Liga spielen, die aufgrund der Gazprom-Investition künftig „South Stream Liga“ heißen soll.

„South Stream“ ist ein riesiges Pipeline-Projekt unter der Federführung des Energieriesen von Russland durchs schwarze Meer bis Italien – und durch alle Länder des ehemaligen Jugoslawiens. Gazprom zahlt allen teilnehmenden Vereinen die Reise- und Unterbringungskosten in dieser internationalen Liga und stiftet zudem das Preisgeld für das Finalturnier. Im Finale dieses Jahres treffen am Sonntag Vorjahressieger Vardar Skopje und der kroatische Rekordmeister RK Zagreb am Sonntagabend aufeinander.

QUELLE: Handballwoche.de