Griechenland will Mazedonische Küche als UNESCO Markenzeichen


Die gutfreundschaftlichen Gesten der neuen Regierung in Mazedonien zeigen keinen Einfluss auf die Bereitschaft zu Kompromissen der griechischen Seite im so genannten Namensstreit. In der Republik Mazedonien befürchten viele den "nationalen Ausverkauf", in Griechenland dagegen wird die Agenda weiter voran getrieben. Jetzt will Athen die "makedonische Küche" als ein griechisches Markenzeichen bei der UNESCO eintragen lassen, meldet die schweizerische NZZ.

Die Küche ist die neuste Waffe im Arsenal der Griechen, um den Nachbarn im Norden in die Schranken zu weisen. Auf dem diplomatischen Parkett wie am Tavernentisch soll die ehemalige Teilrepublik Jugoslawiens eine ebenso empfindliche wie dauerhafte Niederlage erleiden, schreibt Markus Bernath für die Neue Zürcher Zeitung. 

Nun soll die mazedonische Küche auf die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO, aber als griechisches Markenzeichen - so stellen es sich die griechischen Politiker vor. 

"Wir hätten das schon vor zwanzig oder 30 Jahren tun sollen. Dann hätten wir nicht dieses Problem mit Skopje", wird Theofanis Papas über den Gang zur Unesco zitiert. "Die Küche ist Teil unserer Identität. Sie folgt den Produkten, die man hier findet", erklärt Papas, einer der jungen Vizegouverneure zuständig für das Ressort Landwirtschaft in Nordgriechenland. 

Die Idee mit der mazedonischen Küche sei dabei nicht abwegig, schreibt der NZZ weiter. Schließlich habe die UNESCO bereits die mediterrane Ernährung zum Weltkulturerbe erklärt. "Die Gerichte der griechisch-makedonischen Küche spiegeln bis heute den Zusammenfluss vieler Volksgruppen während der osmanischen Herrschaft und nach ihrem Ende wider: Griechen und Türken, griechische Flüchtlinge aus Kleinasien und von der türkischen sowie der georgischen Schwarzmeerküste; andere Minderheiten wie Juden, Armenier und Walachen" heißt es weiter.

Was hingegen mit der Küche aus Mazedonien, die allgemein als mazedonische Küche bekannt ist, passiert oder passieren soll, wird im Artikel in keinster Weise erwähnt.

Die Umbenennung des Flughafens Alexander der Große in Skopje und der Autobahn, die von Skopje aus zum guten Willen gegenüber Griechenland erfolgte, scheint bei den Griechen keinen großen Eindruck hinterlassen zu haben. Dabei spricht der mazedonische Premierminister, sowie der neue Name der Autobahn die Richtung Griechenland führt, von Freundschaft...