THW Kiel als Außenseiter nach Skopje


Vor dem Viertelfinal-Rückspiel des THW Kiel in der Handball-Champions-League bei Vardar Skopje am Sonntag (17 Uhr) ließen sich viele Geschichten erzählen. Es geht um alles oder nichts, die Zebras reisen mit der Hypothek der 28:29-Hinspielniederlage nach Mazedonien.

Es winkt: das Final Four in Köln. Es droht: der traurige Abschied aus der Königsklasse auf unbestimmte Zeit. Es ist: ein Thriller. Da wäre beispielsweise die Geschichte des Hinspiels (mit drei Toren geführt, durch dumme Fehler mit einem Tor verloren), die Geschichte der vergangenen Saison (im Achtelfinale gegen die Löwen aus einem 24:25 einen 26:24-Triumph im Rückspiel gemacht), die statistische Seite (der THW wäre bei seinem siebten Final Four in Köln alleiniger Rekordteilnehmer) oder die personelle des geplagten Außenseiters, der auf jeden Fall auf René Toft Hansen und Steffen Weinhold verzichten muss, während hinter dem Einsatz von Rune Dahmke (Schambeinentzündung) ein Fragezeichen steht. Die persönliche Geschichte des Alfred Gislason, der in Kiel gegen Skopje womöglich sein letztes Champions-League-Heimspiel mit dem THW absolvierte und sich am Sonntag vielleicht ganz aus dem Wettbewerb verabschieden muss, degradierte der THW-Trainer selbst zur „Nebensache“.

Am Sonnabendnachmittag hebt der Zebra-Tross von Sønderborg aus mit dem Charterflieger nach Skopje ab, mental voll fokussiert auf den Gegner und seinen 5500 Zuschauer fassenden Hexenkessel, die Arena Jane Sandanski. Im Gepäck ist dann allerdings auch ein Koffer voll Selbstbewusstsein, geschöpft aus dem starken 28:16 in Leipzig am Donnerstag.

Freude aufs Rückspiel

Ein wenig hängt den Protagonisten das „verschenkte“ 28:29 im Hinspiel noch nach. „Wir können es besser, aber ich kenne die Mentalität in Skopje. Das wird schwer“, sagt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak. „Wir hatten im Hinspiel nicht die Nerven, um den Sack zuzumachen. Ich freue mich sehr auf das Rückspiel“, ergänzt der weiter gut aufgelegte Linksaußen Emil Frend Öfors. Doch auch der Gegner ist sich seiner Sache offenbar nicht allzu sicher: „Ein Tor Vorsprung für uns ist nichts gegen Kiel. Das haben doch die Rhein-Neckar Löwen in der letzten Saison auch zu spüren bekommen. Aber unsere Fans werden uns helfen“, gibt der Ex-Kieler Joan Cañellas zu Protokoll.